2015: Hürus komponiert ein Lied für
Riedichen / Im Musikanten-Stadel der Bergvogtei Riedichen erleben die Besucher einen hinreißenden Abend

 

Hürus Klaus de Chlampfer (links) vermacht den Riedichern, hier mit Bergvögtin Nicole Seeberger
und Lothar Baumgartner, ein neues Fasnachtslied uff Alemannisch. Foto: Berger

 

ZELL-RIEDICHEN. War es nun Zufall oder nicht? Auf jedem Fall landete die Bergvogtei Riedichen mit ihrem Kappenabend unter dem Motto Musikanten-Stadel einen Volltreffer. Was den meisten jungen Narren um Bergvögtin Nicole Seeberger bis dato verborgen war, entpuppte sich bei der närrischen Gaudi als kleine Sensation. Bereits vor 30 Jahren hatte der Regent der Zeller Fasnet, Hürus de Chlampfer, seine musikalische Karriere in Riedichen gestartet.

Ein Treffen unter Freunden

Hier traf er auch seinen alten Freund Lothar Baumgartner wieder, der ebenfalls begeisterter Hobbymusiker ist. Mit einer Quetschkomode, Pardon, mit seinem Akkordeon, empfing Lothar Baumgartner den Fasnachtregenten und dessen Hofstaat im voll besetzten Bürgersaal. Nun wurde auf die Schnelle noch eine Gitarre, (Chlamapfe), herbeigeschafft und schon ging es los mit dem Song; "Widewidewid mi Frau hät Gripp" und alle im Saal sangen lauthals mit. Dass ausgerechnet das Riedicher Lied, "Ri, Ri, Riedichen….", auf Hochdeutsch gesungen wird, fand der Regent ganz und gar unpassend, weshalb er den Riedichern auch gleich einen neuen Song mitgebracht hatte.

"Obe an dem Rei, jo do gits ne chleini Gmei", so der Text des Fasnet-Hits, den Hürus de Chlampfer auf CD Bergvögtin Nicole Seeberger überreichte, die sich dafür mit dem Bergvogtei-Orde bedankte. Aber auch der Regent war nicht mit leeren Händen nach Oberzell gekommen. Seinen Huus-Orden erhielten neben Vögtin Nicole Seeberger auch Ortsvorsteherin Christa Rätzer sowie Lothar Baumgartner und Simon Philipp.

Ebenfalls mit närrischen Auszeichnungen, dem Zeller Gesellschafts-Orden, belohnte FGZ-Präsident Peter Mauthe, Bergvögtin Nicole Seeberger,Ortsvorsteherin Christa Rätzer, Jasmin Rätzer, Tobias Kuttruff, Margot Seebergerv und Markus Berger. Den Riedicher "Angewiiber-Orde" durfte auch der Burgvogtvom Hinterhag, Christian I. vo de Rohmatt, der mit großem Gefolge nach Riedichen gekommen war, in Empfang nehmen.

Aber auch die jungen Akteure der Riedicher Vogtei zogen an diesem Abend, pfiffig angesagt von Maria Philipp und Klemens Baumgartner, sämtliche Register ihres närrischen Könnens.

Feuerwehr legt fesche Nummer hin

So konnte Tobias Kuttruff nicht nur als "Frau Wääber" einen echten Hit landen, auch von seinen lustigen Parodien als "Paul Panzer" zeigten sich die Zuschauer voll und ganz hingerissen. Gesanglich aufgemischt wurde der fasnächtliche "Musikanten-Stadel" vom fidelen "Jodel-Trio" Hardy Meier, Simon Philipp und Christoph Maier. Dass sportliche Betätigung im hohen Alter gesund hält, führten die Riedicher Turnerdamen von Christa Rätzer mit ihrer flotten Tanznummer vor. Keineswegs lumpen lassen wollten sich da die jungen, trainierten Mannen der Feuerwehr, die ebenfalls eine fesche Nummer aufs Parkett legten.

 

 

Quelle: Badische Zeitung

2015: Die Bergvogtei Riedichen bleibt vorerst bei einem Nein Andreas Berger Chef der Damenfußgruppe.

 

Die Angewiiber bleiben der Zeller Fasnacht erhalten.
Künftig führt aber ein männlicher Vertreter die weibliche Häsgruppe an. Foto: Paul Berger

 

ZELL-RIEDICHEN. Wohin steuert die Bergvogtei Riedichen? Vor über 40 Jahren wurde die Clique von jungen, fasnachtbegeisterten Leuten in der Oberzeller Gmei ins Leben gerufen. Doch inzwischen scheint die frühere Begeisterung für die Fasnet allmählich nachzulassen. So verzichteten die pfiffigen Narren aus Riedichen in diesem Jahr erstmals auf einen eigenen Umzugswagen und erschienen stattdessen mit einer Fußgruppe.

Die Versuche von Christoph Rudiger, Michael Bährle und Thomas Mond (Fasnachtsgesellschaft Zell), die Vogteimitglieder in Riedichen umzustimmen und ihnen den Wagenbau schmackhaft zu machen, war zumindest vorerst ohne Erfolg. Zwar bestätigte Lukas Gersbacher, dass man früher stets Spaß hatte mit einem eigenen Wagen dabei zu sein, doch hierfür fehlen in Riedichen einfach die Leute, die sich dieser Sache annehmen. Etwas optimistischer sieht sein Bruder Jakob Gersbacher das Thema Wagenbau. "Ich glaube nicht, dass mit der anvisierten Pause alles vorbei ist", so seine Sicht der Dinge.

Was auf jeden Fall erhalten bleibt, sind nach den Worten von Nicole Seeberger die originellen "Riedicher Angewiiber" mit ihren bunten Häskostümen. Sie sollen auch In Zukunft bei den Fasnachtsumzügen für ein farbenfrohes närrisches Bild sorgen. Ebenso hält man in Riedichen an den bislang gelungenen Kappenabenden, die stets von jungen Akteuren der Vogtei organisiert werden, fest. Gleiches gelte auch für das Schiibefüür. Allerdings sind hierbei, wie zu hören war, künftig sehr strenge Sicherheitsauflagen einzuhalten.

Recht umtriebig war man auch außerhalb der närrischen Saison, wie der von Schriftführerin Branca Berger vorgetragene Bericht zeigte. Ein gemeinsames Grillfest sowie ein Ausflug nach Freiburg und eine Christbaum-Aktion im Advent, deren Erlös an den Verein "Kind im Krankenhaus" ging, zählten ebenfalls zu den Aktivitäten der Oberzeller Fasnächtler. Auch für dieses Jahr kündigte Nicole Seeberger erneut eine Christbaum-Aktion an. Für Christoph Rudiger von der Zeller Fasnachtsgesellschaft bleibt die Riedicher Truppe weiterhin eine wichtige Stütze der Zeller Fasnacht. Ganz habe er die Hoffnung auf einen Riedicher Wagen noch nicht aufgegeben.

Wahlen: Bergvögtin Nicole Seeberger Vize-Vögtin Elke Kuttruff, Kassenwart Lukas Gersbacher und Schriftführerin Branca Berger wurden bestätigt. Mit der Wahl von Andreas Berger als Nachfolger von Franziska Baumgartner führt künftig ein Mann die (Damen)-Häsgruppe an

 

Quelle: Badische Zeitung